Abiturjahrgang spendet gemeinsam Blut

Es ist kein alltäglicher Besuch, den der Uni.Blutspendedienst OWL in Bünde empfängt: Einige Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs der Erich-Kästner-Gesamtschule aus Bünde haben sich zusammengetan und spenden gemeinsam Blut. Dafür öffnete der seit über 23 Jahren in Bünde ansässige Blutspendedienst extra seine Türen an einem Mittwoch und richtete Sonderöffnungszeiten ein. Die verantwortlichen Lehrer Ester Römer und Karsten Bölke freuen sich über diese Möglichkeit sehr: „Die Blutspendeaktion wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Uni.Blutspendedienst OWL organisiert. Uns war es wichtig, den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Blutspenden näherzubringen und sie zu ermutigen, sich aktiv einzubringen. Ein solches Engagement ist Teil unseres pädagogischen Konzepts“, berichtet Karsten Bölke, der sich währenddessen auf seine eigene Spende vorbereitet. Er ist heute mit dabei, wenn die ersten seiner Schülerinnen und Schüler des aktuellen Abiturjahrgangs ihre Vollblutspende leisten.

Vor der Spende beantworteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Uni.Blutspendedienst OWL die letzten Fragen der Schülerinnen und Schüler. Zum Beispiel, ob eine Spende schmerzhaft ist, wird gefragt. „Nein, die Spende tut gar nicht weh. Nur der Pieks mit der Nadel kann unangenehm sein, aber das Blut läuft danach ganz von selbst und du merkst nichts“, erklärt die Ärztin Carolin Wörmann.
Und dann geht es für den Ersten schon los. Der 18-jährige Niko macht den Anfang und muss danach gestehen, dass eine Blutspende ganz anders als gedacht ist „Ich hatte mir im Vorfeld schon Gedanken gemacht. Aber es ist alles echt entspannt und ich komme bestimmt wieder zum Spenden.
Auch das seine Lehrkräfte die Initiative für diese Aktion ergriffen haben, findet er gut: „Die Idee fanden wir alle direkt super. Wir können dadurch einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten und uns solidarisch zeigen. Aktuell kommt auch noch hinzu, dass wir die Aufwandsentschädigung in unsere gemeinsame Abiturfeier investieren wollen – das ist ein super Nebeneffekt. Ich bin mir aber sicher, wir würden heute trotzdem hier sein, auch ohne Geld.“

Insgesamt spendeten an diesem Tag fast 20 Schülerinnen und Schüler ihr Blut. Danach sollen noch viele weitere folgen. „Solche Aktionen wollen wir zukünftig fest in unseren Schullalltag integrieren. Es fördert die Gemeinschaft und vermittelt vor allem auch wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein. Ich bin unglaublich stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler. Das motiviert uns als Lehrkräfte und zeigt, wie wichtig solche Aktionen sind.“, so Karsten Bölke.
Und auch die zweite Spende wollen alle zusammen leisten. Ein Termin dafür steht bereits jetzt fest und Oberarzt dr. Attila Mandl freut sich über das Engagement: „Wir sind begeistert, dass sich gleich eine so große Gruppe von jungen Leuten dazu entschieden haben, Blut zu spenden. Unsere Vorräte sind knapp und besonders junge, gesunde Menschen können uns durch eine regelmäßige Spende über viele Jahrzehnte unterstützen. Das sehen wir bei unseren anderen treuen Stammspenderinnen und Stammspendern zu denen bald auch hoffentlich die Abiturienten der Erich-Kästner-Gesamtschule gehören.“

© Julia Christin Pielorz